Stand : 07.04.2018

danumensis

Die Hoya danumensis war eine meiner ersten Ableger, die ich mir gekauft habe. Damals noch ohne Erfahrung stolperte ich beim Suchen im Internet auf die Ableger, die in eBay angeboten wurden. Mein Herz machte einen riesen Sprung, da ich mir zu dem Zeitpunkt noch nichts dabei dachte und stöberte die eBay Angebote durch. Vollkommen geblendet machte ich dann auch schnell meine ersten Einkäufe in eBay, darunter meine danumensis. Allerdings habe ich sie damals unter dem Namen H.campanulata / wallichii gekauft....

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht viel über die Hoyas und die Verkäuferin war sehr nett und der Ableger wirklich schön. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es auch nicht besser wusste.

Bis dann die ersten Blüten der danumensis auf gingen musste ich nicht lange warten, dennoch war ich bis zu diesem Zeitpunkt schon mehr als einmal mit dem Handbuch von Surisa Somadee durch und so kamen mir die Blüten meiner campanulata doch recht groß vor. Ich holte mein Buch und verglich die Blüten. Als Anfängerin traute ich mich aber dennoch nicht daran zu zweifeln ob ich denn nun wirklich eine falsch gekennzeichnete Hoya hatte, also beließ ich es bei ihrem Namen.  Mit wachsendem Wissen über die Hoyawelt nagte der Zweifel aber immer stärker an mir und es machte mich fuchsig dass ich mir nicht zutraute sie als Hoya danumensis zu bestimmen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich dann doch schon einiges, auch über die Gründe warum es bei der danumensis und der campanulata immer wieder zu Verwechslungen kam. Aber ich brauchte für mich noch eine Bestätigung, dass ich richtig lag. Diese bekam ich dann auch von einer von mir in zwischen als hoch geschätze "Hoyafreundin", die ich über ein Forum kennen gelernt habe. Und spätestens seit ich eine "richtige"  Hoya campanulata habe und blühen gesehen habe, sind alle Zweifel nun restlos aus dem Weg geräumt ;-) und ich freue mich jedes mal, wenn meine danumensis wieder blüht.


Steckbrief

Name  danumensis (benannt nach dem "Danum Valley" in Sabah)
Herkunft

 Borneo (Brunei, Kalimantan, Sabah und Sarawak)

Tieflandart (100-600m) in gemischten dipterocarpen Wäldern auf ultramarfischem Boden 

gesammelt von/ Autor

 1993 / Ted GreenVeröffentlicht in Webbia 64 (2) 163-167 (2009) von Michele Rodda und Torill Nyhuus

Sektion Physostelma
Wuchs  epiphytisch / kletternd / strauchartig / verholzt sehr stark 
Blätter  nicht sukkulent, dünn, ca 7-14cm lang und 3-5cm breit / Nervatur dezent erkennbar
Blüten  glockenförmig / weiße Blüte / 3-3,5cm im Durchmesser / bis zu 20 Blüten pro Dolde / positiv geotoper Blütenstand / Blühfreudig wenn die Bedingungen stimmen, wirft aber auch sehr schnell die Knospen ab 
Duft / Nektar  Duft nein evt schwach am Abend/Nektar ja
Standort  gedeiht im Licht wie auch im Schatten recht gut. Bevorzugt west oder süd-west-Fenster.
Temperaturen  Raumtemperatur 
Pflege  pflegeleichte Art / mäßig gießen, Substrat abtrocknen lassen aber nicht zu lange Trockenperioden, lockeres Substrat wählen / Pinienerde :Blumenerde: Bims (1:1:1)
Düngen

 März bis Oktober maximal alle vier Wochen mit Compo Blühpflanzendünger / zwischen Oktober und März einmalig mit Grünpflanzendünger

Besonderheiten
  • Stecklinge bewurzeln bei mir nicht gut in Seramis. Daher habe ich für die Stecklinge der danumensis bislang immer Torftöpfchen verwendet was super funktioniert.
  • Bei starke, Lichteinfall verfärbt sich die Blüte auf der Rückseite lila

Ergänzung

Wie schon oben erwähnt ist die Hoya danumensis der Hoya campanulata sehr ähnlich. Ohne Blüten sind sie praktisch nicht zu unterscheiden und das obwohl sie in völlig unterschiedlichen Regionen vorkommen. Diese Irreführung geht auf deren Entdeckungsgeschichte zurück. Die danumensis wurde zunächst fälschlicherweise von T.Green als Hoya campanulata identifiziert und gleichzeitig von Christine M. Burton als H. wallichii. Erst später stellte man fest, dass die entdeckte Pflanze nichts mit der Hoya campanulata oder der wallichii zu tun hatte. Michele Rodda sammelte in den letzten Jahren viele Daten und legte eine Sammlung (Herbarium) aus vielen getrockneten Blüten und Blättern glockenförmiger Hoyaarten an, um diese zu studieren und zu vergleichen. Erst jetzt zeigte sich, dass die danumensis nicht zu den beschriebenen Hoya campanulata oder H.wallichii passte und auch zu keiner anderen glockenförmigen beschriebenen Art. Somit bekam die danumensis ihren bis heute gültigen Namen nach dem urspünglichen Fundort im "Danum Valley"

Vergleich Hoya danumensis und Hoya campanulata

danumensis

Die Blüte der danumensis ist weiß glänzend und im Duchchnitt 3-3,5cm groß. 

Die Coronablätter sind eher rundlich/oval und weniger flach.

Die Danumensis hat auf der Rückseite der Blüten diese "Huppel", die auch schon bei den Knospen zu sehen sind. Die Blütenblätter öffnen sich bei der H.danumensis insgesamt auch weiter was die Blüte Flacher wirken lässt 

campanulata

Die Blüte der Campanulata ist im Schnitt 2-2,5cm groß kann aber je nach Unterart noch etwas variieren. Die Farbe ist  eher creme bis beige. Die Coronablätter sind spitzer und flacher in der Form als die der Danumensis und haben meist je einen violetten Fleck im Zentrum.

Die Rückseite der campanulata Blüte ist glatt und weist keine "Huppel" auf. Insgesamt wirkt die Blüte glockenförmiger als die der Danumensis, da sich die Blüte nicht so weit öffnen kann. 



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