Stand : November 2017

Düngen / Dünger

Dünger ist für eine Pflanze Nahrung. Es gibt einige Pflanzen, die gerne üppig gedüngt werden. Nicht so die Hoya! Hoya sind an nährstoffarme Bedingungen angepasst und sollten daher sparsam gedüngt werden. Überdüngung ist für eine Pflanze in der Regel schädlicher als zu wenig Dünger. Darum im Zweifelsfall lieber weniger düngen.

Wann, wie oft und wie viel düngen?

Wann?

Meine Hoyas werden nur während der Wachstumszeit gedüngt, oder während bzw. nach einer langen Blühphase. Im Allgeneinen dünge ich meine Hoyas von Anfang März bis Ende Oktober. Nach dieser Zeit, manche Hoyas auch schon etwas früher, beginnt für die meisten Hoyas eine Art "Winterpause". D.h. sie wachsen weniger bis gar nicht in dieser Zeit. Daher sollten sie in dieser Zeit nicht gedüngt werden, da sie die ihnen zur Verfügung gestellten Nährstoffe und Salze nicht verarbeiten können.

macht eine Hoya keine Wachstumspause, wird sie natürlich auch im Winter gedüngt!

Direkt nach dem Umtopfen in neue Erde sollte eine Düngepause von etwa drei Monaten gemacht werden. Die Neue Erde liefert schon genügend Nährstoffe und viele Substrate sind zusätzlich schon vor gedüngt!

wie oft?

ich dünge nicht nach Plan. Gelegentlich gebe ich ein wenig Dünger ins Gießwasser aber niemals öfter als ein mal im Monat!

Steht eine Hoya kurz vor der Blüte bekommt sie aus der Reihe eine Düngerration, aber nur wenn sie üppig blühen will. Für lediglich ein paar wenige Blüten gibt es kein extra Futter ;-)

ebenfalls empfehlenswert bei der Hoyadüngung ist die Verwendung von Langzeitdüngern. Da ich es aber bevorzuge, den Dünger nach belieben zu wechseln und gerade bei einer beginnenden Blühphase einen phosphatreicheren Dünger benutze, verwende ich Langzeitdünger eher selten.

wie viel?

Wie schon erwähnt bevorzugen es Hoyas eher knapp gehalten zu werden.

Sollte eine Hoya während der eigentlichen Winterpause kräftig austreiben, so bekommt sie von mir zur Unterstützung 1/4 der angegebenen Ration.



den richtigen Dünger wählen

Es gibt sogenannte Makroelemente und Mikroelemente (werden auch oft als Spurenelemente bezeichnet). Sie werden danach unterschieden in welcher Menge die Pflanze diese für ein gesundes Wachstum und somit auch für das Überleben benötigt. Makroelemente werden demnach mehr und Mikroelemente weniger benötigt.

 

wichtige Makroelemente sind: C Kohlenstoff, O Sauerstoff, H Wasserstoff, N Stickstoff, S Schwefel, P Phosphor, K Kalium, Ca Calcium

Mikroelemente sind u.a.: Mg Magnesium, Fe Eisen, Zn Zink, Cu Kupfer, Cl Chlor, Mn Mangan, Mo Molybdän, B Bor

Bestandteile von Düngern und deren Bedeutung für die Pflanze:

Hauptnährstoffe / Makroelemente:

Die "NPK- Formel"
mit dieser Formel werden die 3 wichtigsten Bestandteile des Düngers in ihrer Konzentration bzw. in ihrem Verhältnis aufgeführt.  NPK sind dabei die im Periodensystem der Elemente dekarierten Abkürzungen für die jeweiligen Elemente.
  • Stickstoff N
  • Phosphat P
  • Kalium K
Ist beispielsweise auf dem Dünger eine NPK Formel von 6+4+5 oder 6:4:5 angegeben, bedeutet dies in diesem Fall 6% Gesamtstickstickstoff, 4 % Phosphat und 5% Kalium.
Stickstoff wird von der Pflanze in zwei Formen aufgenommen, zum einen als Nitrat und zum Anderen in Form von Ammonium. Daher sind in Düngern beide Formen enthalten. Bei der NPK Formel wird aber der Gesamtstickstoff angegeben, also die Summe aus beiden Teilen.  

Bedeutung der Bestandteile für die Pflanze:

 

N Stickstoff

  • wird für das Wachstum benötigt, ist ein wichtiger Bestandteil der Nucleinsäuren (Bausteine der DNA)
  • wird zur Bildung von Chlorophyll A und B, ebenso zur Bildung wichtiger Enzyme benötigt.
  • wichtiger für die Bildung vieler Aminosäuren und Eiweisen.

P Phosphat

  • Phosphat ist ein wichtiger Baustein der Zellwände der Pflanze.
  • Es ist bei der Bildung der DNA beteiligt
  • Wichtiger Energieträger (ATP) und somit der Steuerung des Stoffwechsels und der Zellfunktion
  • wirkt sich positiv auf das Wurzelwachstum aus ebenso auf die Blütenbildung
  • Stärkt das Immunsystem der Pflanze

K Kalium

  • regelt den osmotischen Druck der Zellwände(Na-K Pumpe)
  • Fördert eine bessere Kälteverträglichkeit
  • festigt die Zellwände

Nebennährstoffe  / Mikroelemente / Spurenelemente

Mg  Magnesium
  • Zentralatom des Chlorophylls und daher essenziell Wichtig für die Pflanze.
  • wichtiger Baustein für Stoffwechselvorgänge

Mg ist als Mikroelement von so essentieller Bedeutung dass er bei vielen Düngern in der NPK-Formel, in seiner Konzentration vorliegend, in Klammer hinten angefügt wird: N+P+K (Mg)

Fe Eisen
  • wichtiger Baustein des Chlorophylls
  • fungiert als Aktivator verschiedener Enzyme

Zn Zink

  • wie beim Menschen auch fördert Zink ein gesundes Immunsystem und fördert damit eine Krankheits- und Schädlingsresistenz
  • Es ist Bestandteil diverser Enzyme und bei der Eiweissynthese und Stoffwechsel beteiligt.

Cu Kupfer

  • fungiert als Aktivator von Enzymen
  • wichtig für den Ablauf der Photosynthese und beteiligt bei der Eiweissynthese.

Cl Chlor

  • wichtig für die Osmoregulation (Wasserdruck in der Zelle)

Mn Mangan

  • fungiert als Aktivator für diverse Enzyme
  • fördert die Eiweissythese
  • ist wichtig für den Hormonhaushalt der Pflanze

Mo Molybdän

  • fungiert als Aktivator für diverse Enzyme
  • wichtig für den Energiestoffwechsel

 Bor

  • wichtige Funktion bei der Verwertung von Kohlenhydraten
  • Bestandteil der Pektine der Zellwand
  • Wichtige Rolle  bei der Zellteilung und somit für das Wachstum der Pflanze

die richtige Zusammensetzung für die Hoya ....

Die richtige Zusammensetzung zu finden ist nicht so einfach wie man denkt. Es gibt Zahlreiche Düngerprodukte, die alle die besten Ergebnisse versprechen in unterschiedlichster Zusammensetzung. Wichtig ist dabei nicht, ob es sich um einen sogenannten Orchieendünger oder Blühpflanzendünger oder sonstiges handelt, sondern dass die Pflanze an allen oben genannten Elementen keinen Mangel leidet, aber auch keinem Überschuss ausgesetzt ist. Dennoch kann ich im Hinblick auf den richtigen Dünger keinen konkreten Namen aussprechen.

Surisa Somade empfiehlt in ihrem Buch besonders bei jungen Pflanzen eine NPK Formel von 1:1:1. Für Pflanzen im Wachstum sollte der Phosphatgehalt etwas angehoben werden (1:2:1)

auf den Winter hin arbeite ich gerne mit einem Dünger, der außerdem noch einen Höheren Kaliumgehalt nachweist um die Kälteresistenz etwas zu verbessern.

Allgemein kann man jedoch sagen, dass die meisten Blühpflanzendünger, für eine in der Wachstums und Blühphase befindende Hoya, eine gute Zusammensetzung aufweist. Auf Ende der Saison steige ich dann aber meist auf einen Grünpflanzendünger um, da diese in der Regel eine geringere Phosphat- und höhere Kaliumkonzentration haben.

Für die Wachstums- und Blühphase nehme ich:

der Blühpflanzendünger von Compo hat eine NKP Formel von 3,5 : 6 : 6. diesen verwende ich sehr gerne mit hervorragenden Ergebnissen. Ich wähle extra einen Dünger, dessen Stickstoffgehalt etwas niedriger ist, da ich mit Stickstoffreichem Wasser gieße ( wir sammeln das Regenwasser in einer alten Güllegrube, daher ist der Stickstoffgehalt im Wasser erhöht) Aber auch ohne Gießwasser mit hohem Stickstoffgehalt ist dieser Dünger von der Zusammensetzung absolut empfehlenswert.

Für meine in Seramis stehenden Hoyas nehme ich den speziellen Seramisdünger für Blühpflanzen. Er hat eine NKP Formel von 1,2 : 1,2 : 1,8.

Gegen Ende der Saison nehme ich:

im Oktober, spätestens anfang November dünge ich das letzte Mal in der Saison, außer wenn eine Pflanze noch einmal einen kräftigen Wachstumsschub hinlegt oder eine üppige Blühphase vor sich hat. wie schon oben wewähnt nehme ich hier dann einen Dünger mit höherer Kaliumkonzentration und einer geringerem Phosphatanteil. Da mir hierbei die Zusammensetzung des Compo Grünpflanzendüngers nicht gefällt, da dieser für die Winterpause einen in meinen Augen zu hohen Stickstoffanteil hat, habe ich mich hier für den von Seramis "speziell für Zimmerpflanzen in Erde" -Dünger entschieden. Er hat eine NKP-Formel von 6:4:7.

Auch hier nehme ich für meine in Seramis kultivierten Hoyas den speziellen Seramisdünger für die Vorbereitung auf die Winterpause. Dieser hat eine NKP-Formel von 1,8 : 1,0 : 2,3


"für ein bisschen Wellness"

wenn im Frühjahr das Wachstum so richtig in die Gänge kommt, gönne ich meinen Hoyas gerne mal noch einen Schluck speziellen Eisendünger und Magnesiumdünger. Zum einen um eine Chlorose vorzubeugen und zum anderen bilde ich mir ein, dass die Blätter dann kräftiger und satter aussehen. Diese Zusatzdüngung ist aber immer vorsichtig an zu wenden. Im Zweifelsfall sollte lieber darauf verzichtet werden! Außerdem gilt bei Hoyas in Punkto Düngen immer die Hälfte der Angaben auf der Flasche außer es liegt ein akuter Mangel vor!

Wer es gerne natürlich mag darf seinen Pflanzen auch gelegentlich eine Ration Schachtelhamextrakt gönnen. Ich benutze es sehr gerne zur Blattdüngung als Stärkungsmittel besonders nach der Winterpause. Es hat einen niedrigen NPK-Wert von 0,5 : 0,15 : 1,5

für mich ein tolles Produkt, welches mich völlig überzeugt hat. Es handelt sich hier um keinen direkten Dünger, sondern viel mehr eine Art Vitalkur, die sich positiv auf das Wachstum, das Immunsystem und die Widerstandskraft gegen schädliche Insekten oder Krankheiten fördert. Außerdem entgiftet es den Boden da es als Schwermetallfänger fungiert.  

Der einzige Haken, es  kann nicht in der Wohnung oder im Haus aufbewahrt werden, da es sich hierbei um ein Gährungsprodukt handelt stinkt es leider erbärmlich auch durch die Flasche durch. dieser Geruch verfliegt aber nach der Anwendung sehr schnell. es empfiehlt sich aber dennoch das Produkt nicht direkt im Haus an zu wenden und die Pflanze erst nach ein paar Minuten wieder nach Drinnen zu holen.

Im Winter besprühe ich hiermit gelegentlich die Blätter, besonders von empfindlichen Hoyas benutze ich gerne den Blattpflegespray für Orchideen von Compo. In der Regel verwende ich Wasser zum besprühen, aber da ich in den Wintermonaten auf das Düngen verzichte sprühe ich gelegentlich die Blätter hiermit ein, auch um Wasserflecken auf den Blättern schonend zu entfernen.

Für verstaubte oder wasserfleckige Blätter nehme ich gerne die Blattpflegetücher von compo. Sie reinigen schonend und die Blätter bleiben lange in einem satten glänzendem grün.