Stand : 06.11.2018

Samen

Natürlich ist es, wie bei jeder blühenden Pflanze, auch bei Hoyas möglich, dass die Blüten bestäubt werden und durch die daraus entstehenden Samen neue Pflanzen gezogen werden. Bei uns kommt es allerdings eher selten zu einer Bestäubung der Blüten. Zum einen fehlen uns hier die potentiellen natürlichen Bestäuber und zum anderen ist eine "Handbestäubung" der Hoyablüte nicht so einfach und kompliziert. 

Man sollte zudem immer bedenken, dass eine Pflanze, die aus Samen gezogen wird niemals identisch der Pflanze ist, von der der Samen stammt. Auch wenn die "Vaterblüte" von der selben Pflanze stammt wie die "Mutterblüte", so werden bei einer geschlechtlichen Vermehrung die Erbanlagen dennoch neu gemischt und die daraus resultierende Pflanze ist immer eine andere. Daher sollte eine Pflanze, die aus Samen gezogen wurde auch niemals unter dem Namen der Mutterpflanze verkauft oder weiter gegeben werden!!!

Wer also eine Pflanze aus Samen ziehen möchte hat auch eine Verantwortung zu tragen! Er sollte seine Sämlinge immer korrekt benennen und eine nicht registrierte Pflanze sollte auch nicht in Umlauf gebracht werden!!

Wer dennoch gerne Hoyasamen aufziehen möchte, auch wenn er selbst keine bestäubte Pflanze hat, kann natürlich auch Samen käuflich erwerben! Ich möchte hier aber dringend darauf aufmerksam machen, dass es hier leider sehr viele Betrüger gibt, die Hoyasamen zum Verkauf anbieten und die leider keine Hoyasamen sind. Echte Hoyasamen zu kaufen ist nicht einfach und in der Regel auch nicht ganz billig!

echte Hoyasamen erkennen

Allgemeines zu Hoya Samen: 
Hoyasamen sind Flugsamen, dh. sie werden durch den Wind verbreitet. 
Andere Pflanzen verfolgen bei der Verbreitung ihres Saatgutes andere Strategien, beispielsweise die Verbreitung durch Tiere indem sie am Fell hängen bleiben (Kletten) oder durch die Essensaufnahme der Beeren, wobei die Samen über den Kot wieder ausgeschieden werden. Wieder andere Pflanzen katapultieren ihre Samen buchstäblich davon wie das bekannte Springkraut und und und ….
Auf Grund der Eigenschaft der Verbreitung kann man sich sehr gut ableiten, wie ein solcher Samen aussehen muss. Wird er, wie der Hoyasamen oder der Löwenzahn, durch den Wind verbreitet sollte er möglichst eine große Oberfläche haben, leicht sein und am Besten ein Flugmittel, wie bei den Hoyasamen die vielen feinen und langen Härchen an der oberen Spitze, besitzen um möglichst weit zu kommen. Das Ziel ist es immer, egal mit welcher Strategie der Pflanze, möglichst weit weg von der Mutterpflanze zu kommen, um ihr zum einen den Platz nicht streitig zu machen, da die Pflanze ja auch Nährstoffe, Licht etc. braucht und zum anderen eine Verbreitung der Art zu gewährleisten. Somit kann ein Hoyasamen niemals ein kleines schwarzes Kügelchen sein, wie die meisten falsch verkauften Samen, denn ein solches würde auf diese Art und Weise nicht sehr weit kommen.  
Hoyasamen sehen wie folgt aus: 
Hoyasamen sind in der Regel braun und länglich. Je nach Sorte etwas größer oder kleiner und haben an der oberen Spitze viele feine lange Haare sitzen, ähnlich wie beim Löwenzahn. 


Wie erkenne ich einen unseriösen Verkäufer: 
Hoyasamen haben keine Lagerungsfähigkeit! Auch diese Eigenschaft hat etwas mit der Verbreitungsart zu tun. 
Diese eingeschränkte Lagerungsfähigkeit (max. drei Wochen aber auch hier schon mit zum Teil erheblichen Verlusten, je nach Sorte) macht deutlich, dass es eigentlich unmöglich ist Hoyasamen r im Sortiment zu haben. Von Anbietern die immer Hoyasamen anbieten und dazu noch zu Dumpingpreisen sind in der Regel immer schwarze Schafe !!! Auch Anbieter die ausschließlich Samen verkaufen und in Ihrem Sortiment Hoyasamen führen, haben in der Regel keine echten Hoyasamen! Auch von  Hoyasamen die auf Amazon und ebay zu kaufen sind ist abzuraten, auch wenn diese von Thailand aus angeboten werden !  
Wer wirklich Hoyasamen verkauft erkenne ich daran, dass er auch sonst Hoyas züchtet /bzw. kultiviert. Evt. hat er einen Verteiler in den man sich aufnehmen lassen kann und bei dem man dann Informiert wird, wenn es wieder Samen gibt. Sind durch Zufall gerade Hoyasamen bei Anfrage verfügbar, weiß ein seriöser Anbieter wie alt die Samen sind und gibt Auskunft, schickt evt auch ein Bild der Samen!
Als letzter Hinweis ob es echte Samen sind: Hoyasamen sind in der Regel nicht billig ! man bekommt keine 100 Samen für 2 Euro!!! 
Einen richtigen Samenhändler der Hoyasamen führt gibt es nicht, zumindest ist mir keiner Bekannt, der echte Hoyasamen verkauft!  
Gut verpackte Hoyasamen werden in ein feuchtes Cellulose Tuch eingepackt und haben bei Ankunft meist schon begonnen zu keimen.  
Werden Hoyasamen trocken verschickt haben sie noch nicht gekeimt, werden dies aber nach Aussaat innerhalb eines Tages spätestens nach zwei Tagen tun.       

Werden Hoyasamen in einem feuchten Cellulosepapier verpackt verschickt, so kommen sie in der Regel bereits gekeimt an

je nach dem wie lange der Transport gemauert hat und je nach Sorte, können sie auch schon so aussehen ...


so sehen keine Hoyasamen aus!!!!

Dieses Bild stammt von angeblichen Hoyasamen und ist ein gutes Beispiel dafür, was man als Hoyasamen verkauft bekommt!!! Bitte unterstützt solche Betrügereien nicht!!! Wenn ihr euch nicht sicher seit ob es sich um Betrug handelt oder nicht, dann kauft im Zweifelsfall lieber gar nicht! Mit jedem gekauften Päckchen unterstützt ihr diesen Betrug!!


Hoyasamen aussäen

Falls man doch einmal das Glück hat und es zu einer Bestäubung kommt, möchte ich euch hier nun eine kleine Anleitung zur Aussaht geben: 

 

Nach erfolgreich befruchteter Blüte kommt es zur Fruchtbildung. Mit der Zeit entsteht an der Calyx eine immer größer werdende Samenschote. Diese sieht aus wie eine lange Bohne. Wie lange die Samenschote zur Reifung braucht hängt von der Art der Hoya und den äußeren Bedingungen ab. Ist die Schote ausgereift platz diese auf und vertrocknet. Die Samen werden nun über den Wind verbreitet. 

Um zu verhindern dass die Samen weg fliegen sollte über die Samenschote ein leichtes Netz legen. Wenn die Schote platzt bleiben die Samen dann darin hängen und man kann sie absammeln und aussäen. 

 

Wie bereits erwähnt, haben Hoyasamen keine lange Keimfähigkeit, d.h. man sollte sie nach aufplatzen der Samenschote recht schnell auf die Erde bringen. Je nach Sorte kann die  Länge der  Keimfähigkeit variieren, aber in der Regel ist spätestens nach maximal vier Wochen Schluss. 

 

Zum Aussäen der Samen eignet sich handelsübliche Aussahterde mit Sand vermischt oder auch Kokoshum. Man kann auch auf reinem Perlite aussähen, muss aber dann recht bald die Sämlinge düngen oder umsetzten. Um Schimmelbildung zu vermeiden, kann man die Erde zuvor sterilisieren indem man sie im Backofen auf 200°C sterilisiert. 

Die Samen werden nur auf der Erde verteilt, nicht eingegraben. Hoyasamen sind sogenannte "Lichtkeimer" und keimen an der Oberfläche. Die ausgesäten Samen stellt man nun in ein Zimmergewächshaus oder deckt das Behältnis ab. Man stellt es nun an einen Warmen und hellen Ort. Im Winter empfiehlt sich außerdem eine Wärmematte unter das Gewächshaus zu stellen. 

Die Samen werden schon nach spätestens zwei Tagen anfangen zu keimen. Die Sämlinge wachsen in der Regel recht schnell. Wichtig ist dass sie immer warm, feucht (keine Staunässe) und vor Luftzug geschützt stehen. 

Wie schnell eine Pflanze wächst oder wie schnell und ob so eine Pflanze aus Samen gezogen wächst, hängt von der Art der Hoya ab. 

Wichtig bei der Samenaufzucht

Wie oben schon erwähnt, hat man, wenn man Hoyas aus Samen ziehen möchte auch eine gewisse Verantwortung zu tragen, nicht nur das korrekte Bezeichnen seiner Pflanzen ist wichtig, sondern auch die Auslese! Wenn ich Pflanzen aus Samen ziehe wachsen nicht alle gleich. Viele sind schwach und überleben nur mit großem Aufwand an Pflege, oder entwickeln sich nicht schön. Solche Pflanzen, so hart es sich auch anfühlt, müssen immer aussortiert werden. Ziel einer Samenaufzucht sollte nicht sein auf biegen und brechen jeden Samen durch zu bringen. Das Ergebnis wären kümmerliche Pflanzen, die den Besitzern keine Freude machen und möglicherweise niemals blühen. In der Natur würden solche Kümmerlinge auch nicht überleben und darum muss in regelmäßigen Abständen eine Auslese der Pflanzen statt finden um nur die Besten und särksten Pflanzen zu bekommen!

wer nach einem jahr noch so klein und mickrig ist, sollte nich weiter kultiviert werden und gehört leider entsorgt

eine kleine Bilderdokumentation meiner Sämlinge

Hoyasamen zwei Tage nach Aussaht

hier im Bild Hoyasamen drei Tage nach der Aussaht

nach  einer Woche 

nach zwei Wochen

nach drei Wochen

nach 6 Monaten

nach einem Jahr