Meine linearis gehört bei mir zu den ersten Hoyas, die sich in meiner Sammlung gefunden haben. Ich habe sie in einer großen Gärtnerei bei uns in der Nähe entdeckt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel über Hoyas und wollte deshalb eine Auskunft zur Pflege und der Blüte der Pflanze haben. Leider bekam ich keine sehr sachkundige Antwort, sondern lediglich: das ist eine reine Grünpflanze, die blüht nicht! 

Ajaaaa ..... ich war dann zwar erst ein wenig verwirrt, da ich mir eigentlich sicher war, eine Hoya in den Händen zu halten, nahm sie dann aber dennoch mit, da ich die Pflanze, auch wenn es vielleicht doch keine Hoya sein mochte, trotzdem sehr hübsch fand.

Es lies mich aber dennoch nicht los, da ich mir so sicher war eine Hoya gekauft zu haben und schlug erst einmal mein Hoyabuch von Surisa Somandee auf. Zu diesem Zeitpunkt war es noch die einzige Informationsquelle, die ich zum Thema Hoya kannte und hatte und da ich dieses Buch nun auch schon mehrfach sorgfältig durchgeblättert und mit bunten Klebezetteln versehen hatte, war ich mir auch fast zu 100% sicher, diese Pflanze schon einmal darin gesehen zu haben..... Und ich wurde natürlich auch fündig. Auf Seite 59 fand ich sie und freute mich um so mehr als ich die hübschen weißen Blütchen sah, die sie einmal bekommen soll..... Leider wurde meine Freude an dieser Pflanze recht schnell getrübt. Es dauerte nicht lange, da musste ich entdecken, dass sie kleine weiße Untermieter mir gebracht hatte- Wollläuse. 

Das war damals das erste Mal, dass ich mit diesen Viechern zu tun hatte und ich war erst einmal überfragt. Was sollte ich jetzt machen. Eigentlich war ich sauer genug, sie ein zu packen und wieder zurück zu geben aber anderer Seist wollte ich sie nicht mehr her geben .... Ich entschied mich für behalten, machte aber ein paar Bilder und fuhr noch einmal zu der Gärtnerei. Dort bekam ich eine sehr unfreundliche Ansage, dass das bei Hoyas normal sei, sie ihre Pflanzen immer behandeln und man sich eine Pflanze vor dem Kauf angucken muss und nicht hinter her .... Eigentlich ziemlich sauer und nicht mehr gewillt in diesem Laden etwas zu kaufen, nahm ich dennoch ein Gift gegen diese Biester mit um mein Glück zu versuchen. 

da mir zu diesem Zeitpunkt jede Erfahrung im Umgang mit Wollläusen fehlte, sprühte ich einfach die Hoya großzügig mit dem Gift ein und hoffte damit das Problem aus der Welt geschaffen zu haben.... aber leider war dem nicht so.... Nach ein paar Wochen wuselte es erneut auf meiner Hoya. Dieses Mal war ich schon besser auf die Sache vorbereitet uns duschte die linearis erst einmal gründlich ab, ebenso ihren Topf und tausche die Erde. Trotzdem kamen die Läuse wieder. Egal was ich tat, die Läuse kamen immer und immer wieder. Es ging fast ein Jahr als ich dann schließlich die Nase voll hatte. Auch um meine mittlerweile weiteren Hoyas zu schützen war ich nicht mehr gewillt diesen Kampf noch länger mit zu machen und ich entschied mich sie jetzt so radikal zu behandeln wie es nur ging. ich steckte sie komplett in einen Eimer Wasser und spülte jeden einzelnen Trieb sorgsam ab, inklusive Wurzeln. Ich schruppte jeden Krümel Erde ab und kochte den Übertopf aus, von der Innenseite schruppte ich ihn mit Chlor. Ich pflanzte die Triebe sorgfältig in neue Erde und steckte noch die doppelte Menge "CAREO" Stäbchen in den Topf und sprühte sie ordentlich mit Gift ein. Ich war mir sicher, sie würde das nicht überleben, aber ich wusste mir einfach keinen anderen Ausweg mehr. Ich hatte einfach genug von diesen Biestern und die Pflanze selbst nahm es auch zusehends mit......  Ich beobachtete sie jeden Tag genau und schnitt mir zu Sicherheit noch ein paar Stecklinge ab. Ein paar der Triebe begannen von der Wurzel ab zu sterben. Diese Schnitt ich dann aber sofort ab und bewurzelte sie neu.... Nach einiger Zeit begann die Pflanze zunehmend schöner zu werden. man konnte richtig sehen wie die Triebe neue kraft entwickelten und die Blattfarbe wieder satter wurde. Es ging auch nicht lange, da begann sie wie wild zu wachsen und im Herbst dann sogar zu blühen. Die abgeschnittenen Triebe steckte ich nach erfolgreicher neu Bewurzelung wieder zurück in den Topf. Noch heute ist sie an einer Seite kürzer gewachsen als auf der anderen und es erinnert mich immer wieder an diesen zähen Kampf und ich freue mich jedes mal aufs Neue Ihn mit meiner linearis gewonnen zu haben. Sie ist seit dem eine riesen große wunderschöne Pflanze geworden, die mich jedes Jahr zuverlässig im Herbst mit einer wahren Blütenbracht dafür belohnt den Kampf nicht vorzeitig aufgegeben zu haben und alles versucht habe sie von diesen Viechern zu befreien.